Doppelschichtige Tapete, die aus einem meist mehrschichtigen Papier- oder Gewebeträger und einer ganzflächigen PVC-Schicht besteht, die nach dem Trocknen mit Farben bedruckt und entweder gaufriert oder heißgeprägt wird. Durch während des Produktionsvorganges eingestäubtes Glimmermehl lassen sich changierende Seidenglanzeffekte erzielen. Die Oberfläche kann reliefartig geformt werden, so dass durch die Licht- und Schattenwirkung Muster und Strukturen eine räumliche Dimension gewinnen. Filigrane Motive, wie Gräser, Blumen, Bäume oder Schraffuren, können entsprechend hervorgehoben werden.
Zur Herstellung und Oberflächenveredlung werden vorwiegend drei Kunststofftypen eingesetzt, und zwar:
• Polyvinylchlord (PVC =Vinyl)
• Polymethylmethacrylat (PA =Acrylat)
• Polyvinylfluorid (PVF), z.B. Tedlar
Der am häufigsten verwendete Kunststoff ist Polyvinylchlorid. Er ist zäh, abriebfest und thermoplastisch verformbar. Um die bei Tapeten erforderliche Flexibilität zu erreichen, müssen Weichmacher zugegeben werden. Durch chemische Treibmittel lässt sich PVC bei Temperatureinwirkung aufschäumen, so dass standfeste Schaumstrukturen entstehen.
Mit speziellen Vinyltapeten und darauf abgestimmten Produktionsverfahren werden Tapeten mit unterschiedlichem Oberflächenausdruck hergestellt.
Zu unterscheiden sind:
• Flachvinyltapeten auf Papierträger (Glattvinyl)
• Kompaktvinyl mit Reliefdessins auf Papierträger: Damastvinyl, Moiré-Vinyl, Streifenvinyl
• Strukturvinyl mit voll gedeckter weißer Reliefstruktur
• Strukturvinyl mit farbigem Druck
• Vinyl-Wandbekleidungen auf Gewebeträger
• Vinyl-Wandbekleidungen auf mineralischem Träger
• Hartvinyl im Glasfaserverbund
• Strukturierte Wandbekleidungen und Wandbeläge aus PVC-Schaum ohne Träger.
Vinyltapeten sind hoch wasserbeständig, scheuerbeständig, gut lichtbeständig, trocken spaltbar abziehbar. Flachvinyltapeten und Kompakt-Vinyls haben eine etwas reduzierte Wasserdampfdurchlässigkeit, die sich auf das Raumklima jedoch nicht nachteilig auswirkt, wenn normal gelüftet wird.
Expandierte Struktur-Vinyltapeten weisen etwa die gleiche Dampfdiffusionsfähigkeit auf wie Papiertapeten oder doppelt gestrichene Rauhfaser. Vinyltapeten sind gut geeignet für Feuchträume und Räume, in denen Wände stärker beansprucht sind und nach Anschmutzungen öfter gereinigt werden müssen. Im privaten Wohnbereich und im wohnlichen Objektbereich (Hotels, Seniorenheime, Sanatorien etc.) sind dekorative Flachvinyltapeten und Kompaktvinyltapeten mit Reliefprägungen und Schaumstrukturen gut geeignet. Die zum Überstreichen mit Farben vorgesehenen Vinylstrukturen eignen sich für den gesamten Wohnbereich, insbesondere aber für Treppenhäuser, Flure, Büro- und Praxisräume. Vinyltapeten mit dem RAL-Gütezeichen garantieren gesundheitliche Unbedenklichkeit. Kunststofftapeten, Tapeten.
Wohnbereich
Objektbereich
Die Art der verwendeten Vinyltapete bestimmt die Auswahl des geeigneten Kleisters. Sehr dicke Tapeten brauchen eine etwas längere Einweichzeit und auch die Wand sollte – je nach Trägerschicht – eingekleistert werden.
Pflegeempfehlungen der Hersteller beachten
Tapeten Internationale Symbole