Sehr feste, widerstandsfähige und hoch wasserbeständige Relieftapeten aus einem linoleumähnlichen Material, die besonders Ende des 19., Anfang des 20. Jhs. vor allem in Fluren, an Wänden und Decken von Eingangshallen, Treppenhäusern großer Wohnhäuser sowie den Sanitär-Bereichen öffentlicher Einrichtungen weit verbreitet war. Auch für die Innenausstattung von Automobilen, Schiffen und Eisenbahnabteilen wurde es empfohlen. Z.B. waren die Wände einiger Räume im Eisenbahn-Salonwagen des letzten deutschen Kaisers mit Lincrusta verkleidet.
Entwickelt wurde der Wandbelag im letzten Viertel des 19. Jhs. von dem Engländer Frederick Walton mittels oxydiertem Leinöl (Linoxyn), Kopalharz, Kolophonium, Holzmehl sowie Farb- und Füllstoffen. Die Masse wurde von dampfbeheizten Kalanderwalzen auf eine feste Trägerschicht aufgetragen. Das Produkt war für die kompliziertesten Entwürfe geeignet und konnte sowohl unbearbeitet verwendet wie auch gefärbt, bemalt oder vergoldet werden. Der Name Lincrusta entstand aus dem lateinischen Wort linum (Flachs) und crusta (harte Schale). Das Material wird noch weiterhin in England nach alter Rezeptur aus natürlichen Materialien hergestellt, hat jedoch aufgrund des hohen Preises mittlerweile einen exklusiven Charakter und wird vorwiegend bei der Restaurierung historischer Gebäude eingesetzt. Anaglypta.
Wohnbereich
Objektbereich
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Tapeten Internationale Symbole