Aus natürlichen Polymeren (Zellulose) im Nassspinnverfahren gewonnene Chemiefasern der ersten Generation. Sie werden seit Ende des 19. Jhs. industriell hergestellt und waren die ersten und lange Zeit auch die einzigen Chemiefasern. Ihre Herstellung erfolgt durch Umwandlung der Zellulose (Regeneration) in eine spinnfähige Flüssigkeit nach verschiedenen Verfahren, jedoch stets unter Verwendung von Zellulose in Form hochwertiger, gebleichter Zellstoffe.
Viskosefasern sind vielfältig einsetzbar. Sie sind weich, seidig glänzend, sehr saugfähig bei geringerer Nassfestigkeit als Baumwolle, daher sind Artikel aus Viskosefasern unter Berücksichtigung der Pflegekennzeichnung vorsichtig zu waschen. Auch die empfohlene Bügeltemperatur darf nicht überschritten werden. Viskose ist gut anfärbbar, stark säureempfindlich und leicht entflammbar. Im Gegensatz zu den synthetischen Chemiefasern ist Viskose jedoch nicht sehr dimensionsstabil und die Gewebe können beim Waschen einlaufen. Ausserdem ist Viskose knitteranfällig und lässt sich nur bei niedriger Temperatur bügeln.
Die Eigenschaften lassen sich jedoch durch strukturändernde Maßnahmen in weitem Maß variieren. Je nach Art der Spinnlösung, der Ausspinnung, der Nachbehandlung sowie verschiedenartigen Modifizierungen in Anpassung an den späteren Einsatz der Fasern befinden sich zahllose Produkte und neue Generationen mit spezifischen Fasereigenschaften und erheblich verbesserten Gebrauchseigenschaften im Markt. Lyocell, Modal, ProViscose®, Dekorationsstoffe, Gardinenstoffe.