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Polyamidfasern


Gruppe synthetischer Chemiefasern, die chemisch unterschiedlich aufgebaut und eingeordnet werden und in ihren Eigenschaften nicht identisch sind. TKG: Bez. für "Fasern aus linearen Makromolekülen, deren Kette eine Wiederholung der funktionellen Amidgruppen aufweist".

Die größte wirtschaftliche Bedeutung erlangten bisher:

Polyamid 6:
Hergestellt über eine Ringöffnungsreaktion durch Polyaddition und Polykondensation aus Ca-prolactam (Perlon), sowie
Polyamid 6.6:
Hergestellt durch Polykondensation aus AH-Salz [Adipinsäure und Hexamethylendiamin, auch als Nylon-Salz bezeichnet] (Nylon).

Die Ausspinnung erfolgt nach dem Schmelzspinnverfahren zu Filamentgarnen, Spinnfasern, Kabeln, Flock und Folien. Eigenschaften: Pflegeleicht, sehr hohe Reiß-, Scheuer- und Biegefestigkeit, sehr strapazierfähig, universelle Anfärbbarkeit, sehr elastisch, formbeständig, knitterarm, schnell trocknend, empfindlich gegen trockene Hitze. Die Neigung zu elektrostatischer Aufladung wird durch modifizierte Typen vermindert.

Handelsnamen (Beispiele): PA 6: Perlon®, Dorix®, Enka-Nylon®, Enkalon®, Zefran®. PA 6.6: Antron®, Enka-Nylon® etc. (Nylon als Gattungsbegriff ist kein gesetzlich geschützter Markenname).

Einsatz im Filamantbereich: Als Multifil mit ca. 80% Marktanteil als BCF-Garn für den Teppichbodenbereich sowie für Gardinen etc., als Monofil für Nähseide, Drähte, Seile etc.

Einsatz im Faserbereich: Als Garne, meist in Mischung mit anderen Fasern, im Bereich der Möbel- und Dekorationsstoffe sowie für Teppichböden u.a.

PA-Filamentgarn
Multifile Endlosgarne kommen sowohl im Teppichboden- als auch in anderen Bereichen z.T. in Form von Spezialtypen zum Einsatz (Bikomponenten-, Profilfasern etc.).

PA-BCF-Teppichgarn
Dieses Material liegt im Verbrauch weit an der Spitze aller Teppichfasern. Eigenschaften: hohe Verschleißfestigkeit, gutes Wiedererholvermögen, geringe Anschmutzbarkeit, problemlose Anfärbbarkeit (differential-dyeing). Heute werden BCF-Garne überwiegend als Intermingled-Garne geliefert. Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Filamente durch Luft oder Dampf bei hohem Druck miteinander verwir-belt (intermingled), wodurch die Textur- und Farbverteilung im Garn so verändert wird, daß durch unter-schiedliche Anfärbung, unterschiedlichen Glanz etc. völlig neuartige Garne entstehen.

PA-Spinnfaser
Wegen der guten Abriebfestigkeit in 100% oder als Zumischung zur Wolle im Objektbereich. Strapazier-fähig, hohe Bauschkraft, leichte Anfärbbarkeit (differential-dyeing), gute Lichtechtheit und gute Pflegeeigenschaften. Im Schnittpol- und Schlingenflorbereich eingesetzt.

Faserprüfungen:
• Brennprobe: Die Fasern brennen nicht, sie schmelzen.
• Chemisches Verhalten: Empfindlich gegen verdünnte organische Säuren, anorganische Säuren schädigen die Faser, konzentrierte Säuren lösen die Faser auf.

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