Laut Textilkennzeichnungsgesetz (TextilKennzG) wird Baumwolle bezeichnet als Fasern aus den Samen der Baumwollpflanze (Gossypium). Sie ist ein meist strauchartiges Malvengewächs, das je nach Klima eine Höhe bis zu 2,50 Meter erreicht, in den Tropen und Subtropen baumförmig bis zu einer Höhe von 6 Metern. Zum Gedeihen benötigt die Pflanze viel Wärme und Feuchtigkeit, ihr Wachstum beträgt ca. 5 Monate. Die Blüte ist weiß, gelblich bis rosa. Aus dem im Blütenkelch sitzenden Fruchtknoten bildet sich die eiförmige Samenkapsel von der Größe einer Walnuss, vereinzelt auch größer. Bei der Reife springt die Kapsel auf und die Samenhaare, die an ca. 30 Samenkörnern hängen, quellen als Bündel heraus. An einem Samenkorn sitzen bis zu 7000 Samenhaare von 10-55 mm Länge. Die Baumwolle wird von Hand oder maschinell gepflückt und zum Nachreifen gelagert. Die Entkörnung erfolgt maschinell. Unverspinnbare Kurzfasern, sogenannte Linters, die aus fast reiner Zellulose (98,5 bis 99%) bestehen, sind u.a. ein wertvoller, leicht aufzuschließender Rohstoff zur Herstellung von zellulosischen Chemiefasern.
Mit ca. 46% des Weltfaserverbrauchs ist die B. mit Abstand die wichtigste Faserpflanze der Erde und einem Mengenanteil von etwa 75 Prozent an den Naturfasern die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Naturfaser für Heim- und Bekleidungstextilien.
Geschichtlich gelten die Länder Indien und Peru und eventuell der Südwesten Nordamerikas oder Zentralamerika als Heimat. Chemisch besteht Baumwolle zu 90% aus Zellulose, 6-8% Wasser, den Rest bilden Hemizellulosen, Pektine, Eiweiß und Wachs. Die Fasern sind einzellige, bandartig flache Gebilde mit meist kräftiger Zellwand und unregelmäßigen Windungen. Der Querschnitt ist länglich-oval bzw. nieren- oder bohnenförmig mit wulstartig erhöhten Rändern. Im Inneren der Faser befindet sich ein als Lumen bezeichneter Hohlraum.
Eigenschaften
• Feuchtigkeitsaufnahme bis zu 32% des Eigengewichts, ohne sich nass anzufühlen.
• Reissfestigkeit sehr gut, noch besser im feuchten Zustand,
• Scheuerwiderstand gut, Verbesserung der Haltbarkeit.
• Wärmerückhaltevermögen gering, da Wärme gut abgeleitet wird. Eine Verbesserung wird durch voluminöse Artikel erzielt, z. B. durch Rau- bzw. Maschenware etc.
• Geringer Glanz, er kann durch Mercerisation erhöht werden.
• Knitteranfälligkeit kann durch Einlagerung von Kunstharzen vermindert werden. Derart ausgerüstete Gewebe sind zwar pflegeleicht, doch sind geänderte Pflegesymbole zu beachten, die das Kochen und Schleudern nicht mehr empfehlen.
Bevorzugte Mischungspartner für Baumwolle sind Polyester (PES)-, Polyamid (PA)-, und Viskose (CV)-Fasern (auch Modal). Durch die Möglichkeit der Fasermischung verbessert man die Gebrauchswerteigenschaften, Strapazierfähigkeit, Pflegeleichtigkeit etc. Gemischt wird aber auch, um Stoffe durch Effektgarne, Mehrkomponentenfärbung etc. im Muster zu verändern.
Chemiefasern (aus synthetischen Polymeren), Dekorationsstoffe, Gardinenstoffe, Möbelstoffe, Lyocell, Modal, Pro Viscose®, Viskose, Textile Faserstoffe.
Baumwolle kann bei der Wäsche einlaufen. Deshalb ist eine Zugabe (Waschfalte) für den Einsprung vorzusehen.
waschbar
Tumbler Trocknung
Pflegeempfehlungen für Textilien
Pflegekennzeichnung in Deutschland